Romantisch, harmonisch oder chaotisch? Wie das Rad euch zu einem besseren Team macht.
Nicht in allen Lebenslagen haben Paare, auch wir nicht, die gleichen Interessen und Ziele. Angeblich lassen sich aber genau dadurch Spannungen und Stress abbauen. Ob das wohl wirklich so ist?
Unschwer zu erkennen – wir zwei lieben es, unsere gemeinsame Zeit draußen auf dem Fahrrad zu verbringen. Es macht uns einfach glücklich, diese Leidenschaft teilen zu können.
Unserer Erfahrung nach ist es auf jeden Fall schön zu wissen, dass wir, wenn freie Zeit ansteht wie an den meisten Wochenenden, den/die Partner:in nicht zu Hause lassen müssen.
Die Frage, was wir am Wochenende machen, erübrigt sich dadurch übrigens auch.
Ob unsere Touren jedes Mal romantisch sind? Eher nicht. Auch sind die nicht immer harmonisch, denn an manchen Tagen gibt es eben immer was zu meckern, was definitiv herausfordernd sein kann. Das gilt für uns beide. Die überwiegende Zeit haben wir aber wirklich viel Spaß gemeinsam. Wir lachen viel, motivieren uns mit lustigen Dingen und Quatsch, hören auf den/die andere:n, wenn diese:r eine Pause, etwas zu essen oder etwas anderes braucht und lieben es, gemeinsam die Umgebung zu entdecken. Gerade auf längeren Routen können wir uns gegenseitig motivieren – oder auch zum frühen Aufstehen. Es ist nämlich nicht so, dass wir es lieben im Dunkeln aufzustehen.

Ob wir einzeln auf die Idee gekommen wären ganze Tage oder mehr auf dem Fahrrad zu verbringen? Wir können nicht wissen, was wäre, wenn, aber wir können vermuten, dass wir alleine nicht zwangsläufig dazu gekommen wären. Björn war ja mit seinen Fixies immer eher urban unterwegs und Rennrad fahren als Sport war nie seins. Und für mich war das Rad immer ein Fortbewegungsmittel. Ich hatte aber auch kein wirklich gutes Fahrrad bevor ich Björn kennenlernte. Wir profitieren also beide davon, denn unsere gemeinsamen Touren, unsere Erlebnisse und unsere Zukunftsplanungen zum Fahrradfahren bringen uns näher zusammen.
Die Vorteile beim Radfahren mit dem/der Partner:in? Ganz einfach, wir wissen genau, was geht, wie fit der/die andere ist und wo unsere Herausforderungen liegen. Wir können leicht Rücksicht auf die Fitness des anderen nehmen, können das bei Planungen miteinbeziehen und können uns auch motivieren, wenn eine:r mehr und der/die andere weniger Lust hat. Wir verbringen die Zeit mit gemeinsamen Planen und am Ende mit gemeinsamen Fahrten. Also mit dem wichtigsten: gemeinsame Zeit. Zeit die wir für uns sind, im Besten fall fernab vom Alltag und vielen anderen Menschen.

Der Schlüssel für eine entspannte Radtour mit dem/der Partner:in ist Rücksichtnahme. Was sich beim ersten Mal noch wie eine Herausforderung anfühlt, wird bald darauf abgelöst von Sicherheit. Man weiß, wie sich der/die Partner:in auf dem Rad verhält (zumindest meistens), man lernt sich kennen, fern von den ganzen Ablenkungen unserer modernen Welt und kann auch lernen, wie man Krisen gemeinsam meistert. Mag das bei einer Tour nur ein mechanisches Problem, ein Platten oder der gute alte Hunger sein, kann das auch auf den Alltag übertragen werden. Denn schließlich lassen sich die meisten Probleme lösen.
Du liebst das Radfahren, aber dein:e Partnerin tut es nicht? Teile deine Liebe. Begeisterung für etwas kann ansteckend sein.
Wir haben 8 Tipps für dich, die dir helfen können, die Begeisterung für’s Radfahren in ihm/ihr zu wecken. Ganz wichtig dabei, erinner‘ dich daran, was das Feuer in dir entfacht hat.
// TIPP #1
Passendes Fahrrad
Sorge dafür, dass dein:e Partner:in ein passendes Fahrrad hat - wichtig ist z. B. die richtige Größe. Und was nützt es, wenn du auf einem super leichten Rennrad unterwegs bist und dein:e Partner:in ein schweres Hollandrad fährt? So hat niemand von euch Spaß.
// TIPP #2
Gemeinsam planen
Plant eure Tour zusammen und REALISTISCH. Es müssen keine 100 km sein, fangt klein an und tastet euch ran.
// TIPP #3
Pausen
Pausen! Macht genügend davon, achtet aufeinander und denkt an etwas zu essen und ausreichend zu trinken. Oder sorgt dafür, dass ihr unterwegs etwas zu essen & trinken bekommt.
// TIPP #4
Belohnungen
Belohnungen müssen sein! Entweder belohnt ihr euch mit einem leckeren Essen nach euer gemeinsamen Fahrt oder ihr plant Pausen dafür ein. Wer kann schon nein zu einem Stück Kuchen oder einer Kugel Eis sagen?
// TIPP #5
Vorfreude
Fragt eure:n Partner:in, was er/sie mag, ob es bestimmte Orte gibt, die er/sie besuchen möchte oder ob es besondere Vorlieben gibt. Plan' das für die Tour mit ein, das steigert nicht nur die Vorfreude, sondern auch die Motivation.
// TIPP #6
Exit Strategy
Nichts wäre schlimmer, als bei der ersten gemeinsamen Tour im "Nirgendwo" zu stehen und nicht wegzukommen, wenn es Probleme (mechanische oder körperliche) gibt. Plane möglichst so, dass immer ein Ausweg in der Nähe ist.
// TIPP #7
Passende Jahreszeit
Startet im Sommer, wenn das Wetter gut ist und nicht bei Kälte und Regen. Die Bedingungen sollten so angenehm wie möglich sein.
// TIPP #8
Ohne Druck
Sei geduldig, höre zu, beobachte und teile deine Begeisterung. Setze deine:n Partner:in nicht unter Druck!
Was hatten wir auf unserem ersten Bikepacking Trip dabei?
In unserem letzten Blogpost erzählten wir dir von unserem ersten Bikepacking-Abenteuer. Im Vorfeld überlegten wir ausgiebig, was wir mitnehmen wollen, und wie wir das Ganze an unseren Fahrrädern verstauen könnten.
Mit ein paar Wochen Abstand zu der Reise, wollen wir ein Fazit ziehen. Was war sinnvoll und was unnötig. Was würden wir wieder so machen und was anders, all das in diesem Artikel.
DIE TASCHEN-FRAGE
Wie viele Taschen brauchen wir? Und wie groß müssen diese sein? Wenn man das erste Mal unterwegs ist, oder es plant unterwegs zu sein, stellt man sich eine Menge Fragen.
Wichtig: Wasserdicht, denn deutsche Spätsommer bedeuten wettermäßig auch Herausforderung. Auf die Sonne kann man eben nicht immer zählen.
Außerdem möglichst geräumig, aber nicht zu groß. Schließich wollen wir uns auf das Nötigste reduzieren und nichts mitnehmen, was unnötig ist.
DIE WASSER-FRAGE
Während des Radfahrens genug zu trinken ist nicht immer so einfach, sollte aber nicht unterschätzt werden.
Aufgrund der Taschen entschieden wir uns für je zwei Flaschen von Fidlock mit je 590 ml. Durch das Magnetsystem haben sie den Vorteil, auch bei wenig Platz nutzbar zu sein. Keine platzeinnehmenden Flaschenhalter und durch den Deckel bleibt das Mundstück bei jeder Witterung frei von Dreck.
DAS SET-UP
Welche Taschen hat Jana genutzt?
Das Rad bietet viele Anbaupunkte am Rahmen und an der Gabel, dadurch konnte ich, obwohl ich nur einen 52er Rahmen fahre, eine große Rahmentasche nutzen und meine Trinkflaschen an der Gabel befestigen.
– Apidura Expedition Full Frame Pack (6l)
– Apidura Expedition Saddle Pack (17l)
– Apidura Expedition Top Tube Pack (1l)
– Apidura Backcountry Food Pouch (1.2l)
What's in my bag?
Das Problem, mehr mitzunehmen als man braucht, ist ziemlich einfach und wohl jedem bekannt. Aber auf manches möchte man ja auch nicht verzichten. Am wichtigsten sind natürlich die Snacks. Bei den Hygiene Artikeln setze ich auf kleine Versionen und Abgefülltes.

Essentielles
Muc Off C3* Ceramic Lube Wet // Geldkarten & Bargeld (Ögon Smart Case Original) // Beleuchtung (Light & Motion Vis Pro 100 Trail & Vis 180 Pro) // Desinfektionsmittel // Taschentücher // 2x Fahrradschlauch
Kleidung
Casual Hose // 2 Casual T-Shirts // Sport-BH // 4 Slips // 2 kurze Velocio Trikots // Rain Glove // Beinlinge // Armlinge // 3 Paar Socken // Regen Überschuhe // Windweste // Windjacke // 1 langes Trikot // Baselayer // Tuch // 2 Velocio Bibs // Helm + Sonnenbrille // Velocio Jacke // Fahrrad Schuhe // Outdoor Trail Sandalen // Vans
Elektronik
iPhone Ladekabel // XLayer Powerbank Micro 5.000 // Wahoo ELMNT Roam Ladekabel // Ladekabel Licht // Ladekabel Apple Watch (vergessen!) // Wahoo Pulsmesser
Essen / Snacks
Halsbonbons // Clif Bloks Energy Chews Mountain Berry // Diverse Protein- und Energy Riegel // Gesalzene Nüsse // Vegane Chili-Mayonaise // Isostar Powertabs Cranberry
Hygiene
Antibacterial Chamois Cream – Pour Femmes // Duschgel // Hydrophil Zahnbürste // Shampoo & Trockenshampoo // Zahnpastatabs für 2 Personen // FFP 2 Masken // Haarbürste // Sonnencreme LSF 50 // Taschentücher // Deo // Gesichtscreme
Notfallset
Anti-Zecken und Mücken Spray // Zeckenzange // Wunddesinfektion // Schmerztabletten // Hygiene-Tücher bzw. Babytücher
DAS SET-UP
Welche Taschen hat Björn genutzt?
Mein Grail ist nicht das ideale Rad für Bike-Packing, da wenig Anbaupunkte vorhanden sind und der Lenker nicht wirklich geeignet für Taschen ist. Für diese Tour waren die Möglichkeiten ausreichend, wenn wir allerdings noch ein Schlaf-Setup mitnehmen müssten, würde das schwierig werden. Ob ich irgendwie eine Lenkertasche befestigen könnte, müsste ich ausprobieren.
– Apidura Expedition Frame Pack (3l)
– Apidura Expedition Saddle Pack (17l)
– Apidura Backcountry Downtube Pack (1.8l)
What's in my bag?
Das Problem, mehr mitzunehmen als man braucht, ist ziemlich einfach und wohl jedem bekannt. Aber auf manches möchte man ja auch nicht verzichten. Am wichtigsten sind natürlich die Snacks. Bei den Hygiene Artikeln setze ich auf kleine Versionen und Abgefülltes.

Essentielles
Halsbonbons // Fahrradschloss // Geldkarten // Ausweis // Smartphone
Kleidung
Windweste // 1 langes Trikot // 2 kurze Trikots // Regenhandschuhe // Baselayer // Beinlinge // Armlinge // Mütze // Loop // 2 Bibs // T-Shirt // Longsleeve // Jeans // 3 Boxers // 3 Paar Socken // Helm + Sonnenbrille // Windjacke // Fahrradschuhe // Flip Flops
Werkzeug
Reifenheber // Schläuche // Luftpumpe // Multitool
Elektronik
Kamera // Objektiv // Speicherkarten // Kamera-Akkus // Solar-Powerbank // iPhone Ladekabel // Wahoo Elemnt Roam Ladekabel // Ladekabel Licht // Wahoo Pulsmesser // Vorder- und Rücklicht (Light & Motion Vis Pro 100 Trail und Vis 180 Pro)
Hygiene
Chamois Creme // FFP-2 Masken // Muc-Off Amino Recovery Balm // Allergietabletten // Schmerzsalbe // Gesichtscreme // Deo // Zahnbürste
FAZIT
Nach diesen (ewig langen) Listen mal etwas zusammengefasst, was würden wir beim nächsten Mal ändern?

Generell hatten wir wohl etwas zu viel Kleidung dabei. Bedenkt man, dass wir Waschgelegenheiten hatten, hätte da weniger gereicht. Manche Teile waren auch aufgrund des Wetters unnötig, sowas ist aber ja oftmals vorher nicht sicher abzuschätzen. Also da lieber zu viel dabei haben.
Jana ist der Meinung, sie hätte ihre Top Tube Bag nicht wirklich gebraucht. Praktisch ist sie, aber alles was sie darin hatte, hätte sie wohl auch im Trikot verstauen können.
Wo wir gerade bei Taschen sind, ich habe auf jeden Fall eine Food Pouch auf meiner Liste für’s nächste Mal. Ich muss mal mit Janas Pouch testen, wie ich die gut an meinem Lenker befestigen kann, aber praktisch sind diese Pouches schon sehr. Mehr Essen in greifbarer Nähe haben, ein zusätzliches Getränk transportieren oder etwas Technik im Schnellzugriff haben, all das wäre möglich damit.
Auch würden wir unser Erste Hilfe Kit erweitern, Pflaster und eine Wärmedecke sollten wir vielleicht für den Fall der Fälle dabei haben.
Du hast auf unseren Listen vermutlich viele Ladekabel gesehen, da wollen wir uns informieren, ob es da kleine, transportable Möglichkeiten gibt, diese durch Multi-Adapter zu ersetzen um mehrere Geräte an einer Steckdose zu laden ohne eine sperrige Mehrfachsteckdose mitnehmen zu müssen. Bisher sind wir da leider nicht fündig geworden.
Eine weitere wichtige Anschaffung, die für uns auf der Liste steht (besonders wenn wir nächstes Jahr mit Zelt und co unterwegs sein wollen) ist ein Leatherman (oder ein ähnliches Multi-Tool). Da haben wir schon angefangen uns zu informieren und es ist spannend, wie nerdig dieses Thema ist und was diese Tools alles können bzw. bieten.
Als wir gestern über dieses Resume sprachen, kamen wir überein, dass das allerwichtigste eine Sache war, die Chamois Creme. Damit hätten wir nicht wirklich gerechnet, da wir sonst nie wirklich welche benutzen, aber ab ca. Mitte Tag 2 war sie doch eine wirklich gute Begleiterin.
Wir hoffen, diese Infos helfen dir als Inspiration oder beim Planen deiner ersten Bikepacking-Tour. Hast du noch Fragen zu einem der Punkte? Hast du noch weitere Tipps oder findest du, dass etwas wichtiges fehlt? Wir freuen uns auf deinen Kommentar!
Festive 500 – wie bereiten wir uns darauf vor?
Seit 11 Jahren gehört Rapha’s Festive 500 für viele Radfahrer zur Weihnachtszeit. 500 km in acht Tagen fahren und den Elementen auf dem Rad trotzen, oder wie viele andere im Warmen vor dem Fernseher sitzen und sich die Bäuche vollschlagen? Klingt nach einer einfachen Entscheidung, oder?
Wir haben beschlossen, in diesem Jahr die Festive 500 in Angriff zu nehmen, anstatt Zeit zu Hause mit unseren Familien zu verbringen. Für uns ist es in diesem Jahr das Richtige, unter uns zu bleiben und weder uns noch andere dem Risiko auszusetzen, sich anzustecken.
Für uns ist es das erste Mal, dass wir an der Festive 500 Challenge teilnehmen, und angesichts der kalten, dunklen und regnerischen Wintertage, die vor uns liegen, kann es schwierig sein, die Motivation zu finden, nach draußen zu gehen und zu fahren. Die Tatsache, dass wir beide die Herausforderung gemeinsam angehen und nicht eine Person allein nach draußen gehen muss, ist ein großer Vorteil für uns.
Wir haben die letzten Tage damit verbracht, uns vorzubereiten und nachzudenken, denn wie man so schön sagt: „Wer nicht plant, plant zu scheitern“.

DIE ROUTEN
Was die Gestaltung der Festive 500 angeht, so war es schon immer offen für verschiedene Auslegungen, ob man lang oder kurz, auf der Straße oder im Gelände, allein oder mit Freunden fahren möchte. In diesem Jahr werden zum ersten Mal virtuelle Zwift-Kilometer gezählt.
Da wir, wie gesagt, in diesem Jahr keine familiären Verpflichtungen haben, haben wir beschlossen, die 500 km auf die 8 Tage zu verteilen, was einem Durchschnitt von 62,5 km pro Tag entspricht. Außerdem können wir frei entscheiden, wann wir an dem jeweiligen Tag aufs Rad steigen wollen, da niemand auf uns wartet.
Mit Komoot haben wir für uns eine Sammlung von Routen erstellt, einige auf und einige abseits der Straße. Das gibt uns die Möglichkeit, an Tagen mit schlechtem Wetter auf der Straße mehr Strecke in weniger Zeit zurückzulegen. An sonnigen Tagen können wir auch längere Strecken fahren, um einen gewissen Puffer für vermeintliche Regentage zu haben.
Eine Auswahl an Routen mit Entfernungen zwischen 50 und 100 km scheint uns eine gute Lösung zu sein, um an Tagen, an denen sich die Beine gut anfühlen, eine längere Route und an Tagen, an denen es regnet, eine kürzere Route zu wählen.
DIE ERNÄHRUNG
Die wichtigste Frage (vor allem für mich): Was essen wir, um 8 Tage am Stück fit auf dem Rad zu sein? Klar, wir könnten jeden Tag mit einer schnellen Scheibe Toast beginnen und nach der Fahrt Nudeln kochen und ein Glas Pesto öffnen, aber das würde uns weder genug Energie geben, noch würde es Weihnachten gerecht werden – denn das Beste an Weihnachten ist auch das leckere Essen.
Also haben wir einen Plan gemacht: für Frühstück und Abendessen. Wir beginnen jeden Tag mit gesunden Fetten, langkettigen Kohlenhydraten und pflanzlichem Eiweiß. Unsere Schüssel besteht aus Vollkornhaferflocken, und dann fügen wir alle möglichen Samen, Nüsse, Früchte, Erdnussbutter, Datteln und auf jeden Fall dunkle Schokolade hinzu. Das macht uns lange satt und gibt uns genug Kraft für die kommenden Kilometer.
Unterwegs werden wir viel Wasser trinken, Clif Bars, vegane Snackwürste und Obst essen.
Und dann? Wenn wir müde und hungrig wieder zu Hause ankommen? Dann gibt es ein festliches Winteressen: Selbstgemachter Rotkohl, veganes Gulasch und Pfannenknödel stehen u. a. auf dem Speiseplan. Vieles davon ist schon vorbereitet, so dass man nicht stundenlang in der Küche stehen muss. Und jeden Tag gibt es etwas anderes, denn jeden Tag das Gleiche wäre ja auch langweilig.
Wenn wir die 500 km für die Festive 500 so nicht schaffen, dann liegt das wenigstens nicht an der Verpflegung.


DAS KIT
Schichten, Schichten, Schichten. Hier in der nördlichen Hemisphäre haben wir mit Wind, Kälte und Regen zu kämpfen. Die Temperaturen können von -2°C bis 10°C schwanken. Da ist es gar nicht so einfach, sich entsprechend zu kleiden. Irgendwie ist man immer entweder zu warm oder zu kalt angezogen.
Unsere Basics sind: ein warmer langärmeliger Baselayer, wir haben mehrere zur Auswahl, in verschiedenen Stärken. Warme Socken. Warme Winter-Trägerhosen und ein langärmeliges Thermotrikot. Je nach Temperatur kommt noch eine Jacke oder eine Weste dazu. Idealerweise packen wir etwas zum Wechseln ein, damit wir uns warm halten können, falls es sehr nass wird.
Um unsere Gliedmaßen warm zu halten, hat jeder von uns zwei verschiedene Paar Handschuhe, eine warme Mütze für unter den Helm und für die Füße haben wir uns für Überschuhe aus Neopren entschieden.
Der größte Schwachpunkt ist vielleicht, dass wir nicht alles in mehreren Ausführungen haben, und wenn es sehr stark regnet, kann es sein, dass die Bibs vom Vortag noch nicht trocken sind. Das Gleiche könnte passieren, wenn wir es nicht schaffen, die Wäsche nach dem Waschen trocken zu bekommen. Aber das wird schon gehen…

DIE RÄDER
Wir werden die Festive 500 nicht auf unseren eigenen Rädern bestreiten. Stattdessen freuen wir uns, euch eine Zusammenarbeit mit Cannondale ankündigen zu können. Wir werden die Challenge auf zwei Cannondale Topstone Carbon Lefty 3s bestreiten.
Da wir selbst Gravelbikes fahren, ist das im Prinzip erst einmal keine große Umstellung, aber die Räder sind gefedert und haben breitere 650b-Reifen, was die 500 Kilometer im Sattel angenehmer machen sollte. Wollen wir es hoffen.
Wir haben sowieso immer zusätzliche Taschen auf dem Rad, sei es eine Arschrakete oder eine Lenkertasche, viel Stauraum für Multitools, zusätzliche Snacks oder Schichten sind sehr willkommen. Außerdem wird dieses Mal extra Flüssigkeit an Bord sein, da Pausen in Cafés im Moment nicht möglich sind.
Zu guter Letzt ist es wahrscheinlich, dass wir in der Dämmerung oder im Dunkeln fahren werden, daher ist eine gute Fahrradbeleuchtung unerlässlich. Diese sollten vor jeder Fahrt aufgeladen werden. Das gilt auch für unser GPS-Gerät, denn wie wir alle wissen, ist es nicht passiert, wenn es nicht auf Strava steht.


VOR DER FAHRT
Vor der Fahrt wird nicht nur gefrühstückt, sondern auch noch einmal das Fahrrad gecheckt, je nach Strecke Luft aufgepumpt und sich vorbereitet. Dazu gehört natürlich, dass wir uns in alle Schichten schälen, aber vielleicht auch ein kleines Stretching- und Aufwärmprogramm. Nicht zu vernachlässigen ist auch die Verwendung von Chamois-Creme, bei 8 Tagen im Sattel am Stück kann das bestimmt nicht schaden.
WÄHREND DER FAHRT
Das Schwierigste für uns im Winter ist es, daran zu denken, während der Fahrt genug zu trinken. Wir werden versuchen, uns mit einem kleinen Trick, den wir von unserer Freundin Johanna gelernt haben, daran zu erinnern. Wir werden eine Rundenzeit von 15 Minuten auf unserem Wahoo einstellen, so dass wir alle 15 Minuten durch ein Geräusch daran erinnert werden, einen Schluck zu nehmen. Mal sehen, ob das hilft.


NACH DER FAHRT
Die Kälte ist da, und vielleicht sind wir nach einer langen Runde im Sattel nass und denken nur noch an eine heiße Dusche und den Rest des Tages auf dem Sofa. Aber wenn wir das Nötigste vergessen, könnte es uns bei der nächsten Fahrt wieder in die Quere kommen.
Zu dieser Jahreszeit sind unsere Fahrräder viel mehr potenziell schrecklichen Bedingungen ausgesetzt, so dass ein wenig zusätzliche Liebe und Aufmerksamkeit nicht schaden kann. Zum Glück können wir uns auf einen batteriebetriebenen Niederdruckreiniger verlassen, um die Fahrräder nach einer Fahrt richtig zu reinigen.
Sonst müssten wir die schlammigen Fahrräder in den vierten Stock tragen, um sie in der Badewanne zu reinigen. So können wir den gröbsten Schlamm draußen abspülen und uns dann um die Details im Inneren kümmern. Besonderes Augenmerk sollten wir auf den Antriebsstrang und die Bremsen legen. Wir werden unsere Ketten mit einem neuen Schmiermittel von Muc Off, dem Hydrodynamic Lube, pflegen.
Nach der Fahrt behandeln wir also nicht nur unsere Fahrräder mit Liebe, sondern auch unseren Körper. Dazu gehören Dehnungsübungen nach der Fahrt, vielleicht eine Massage und entsprechende Produkte, wie ein Regenerationsbalsam oder ein wärmendes Massageöl.
FAZIT
Letztlich scheinen Flexibilität und die Begrenzung ungeplanter Ausfalltage der Schlüssel zu einem erfolgreichen Festive 500 zu sein. Während die Herausforderung in Entfernung gemessen wird, wird die Belohnung in Glück gemessen.
Wir werden einige unserer Lieblingsstrecken fahren, Zeit miteinander verbringen, aktiv sein und vor allem Spaß haben, denn darum geht es beim Radfahren.
