TAG 1 – 0 von 500 km

Als wir am Morgen aufwachten, prasselte der Regen an unsere Fenster. Wir beschlossen, noch ein wenig länger im warmen Bett zu bleiben und uns mit einer leckeren Superfood-Bowl zu stärken. Doch bald mussten wir uns auf den Weg machen, denn für heute standen 64 km auf dem Plan.

Wir machten uns auf den Weg durch kleine Waldgebiete und über leere Wege voller Pfützen und tiefen Schlamm. Es war ein wahres Abenteuer, durch den Schlamm zu fahren und manchmal sogar unsere Räder schieben zu müssen. Manche von uns hatten mehr Spaß daran als andere, aber am Ende waren wir alle ziemlich Schlamm-verkrustet.

Doch das Wetter hielt den ganzen Tag über, und so machten wir uns im Dunkeln auf den Weg zurück nach Hause. Unsere Füße waren nass und kalt, aber wir hatten trotzdem viel Spaß gehabt. Als wir unsere Fahrräder vor der Haustür abstellten, stellten wir jedoch fest, dass nicht 64 km, sondern nur 53 km auf dem Tacho standen. WTF?!? Also machten wir kurzerhand eine Extrarunde und sorgten dafür, dass wir am Ende 60 km auf dem Wahoo hatten.

Nachdem wir den groben Dreck von unseren Fahrrädern entfernt hatten (danke, kleiner tapferer Niederdruckreiniger!), konnten wir endlich ins Warme gehen. Mit uns brachten wir eine Menge Schlamm in unsere Wohnung, doch das war es wert. Jetzt sind wir satt, aufgewärmt und bereit, uns auf der Couch zu entspannen. Wir freuen uns schon auf Tag 2 unserer Herausforderung.

TAG 2 – 60 von 500 km

Es sollte ein Tag voller Abenteuer und Herausforderungen werden, als wir uns früh am Morgen auf den Weg machten, um den strahlenden Sonnenschein zu genießen, der uns vom Wetterbericht versprochen wurde. Laut Komoot erwartete uns eine „schwere Gravel-Tour“ im Sachsenwald, bei der gute Kondition erforderlich war und wir sogar gezwungen sein würden, unsere Räder an einigen Stellen zu schieben. Trotz der Kälte und Müdigkeit wollten wir uns die Gelegenheit nicht entgehen lassen, diese Herausforderung anzunehmen.

Doch wir waren gut vorbereitet und hatten mit dem Cannondale Topstone Lefty ein Rad dabei, das uns mit seiner Federung und den 47mm Reifen auf den schlammigen und wurzeligen Trails half. Trotzdem war es kein leichter Tag. Wir mussten uns durch enge, matschige Durchgänge schlängeln, bei denen das Risiko, in schlammige Pfützen zu fallen, hoch war. Der Wald war in seiner ganzen Pracht zu sehen, die Bäume glitzerten im Sonnenlicht und die Luft war klar und frisch.

Nach 5 Stunden Fahrt hatten wir 75 km zurückgelegt, waren seit über 7 Stunden unterwegs und hatten gefrorene Füße und leere Mägen. Es war ein langer und anstrengender Tag, aber wir waren belohnt mit dem wunderschönen Sonnenuntergang, der uns auf dem Rückweg nach Hause in den Boberger Dünen erwartete. Jetzt freuen wir uns auf einen Film und die Couch, während wir uns auf das konzentrieren, was der nächste Tag bringen wird. Wir wissen noch nicht, was uns morgen erwartet, aber eines ist sicher: Wir werden weitermachen und uns den nächsten Herausforderungen stellen.

TAG 3 – 135 von 500 km

Gestern führte uns unsere Route durch anstrengendes Gelände und wir waren froh, heute eine flache Strecke zu haben, die uns entlang der Elbe führen würde. Leider fühlten wir uns nach dem gestrigen Tag nicht wirklich fit und waren müde, hatten Muskelkater und Björns rechtes Knie schmerzte.

Die Landschaft entlang des Schafdeichs bot uns während der Fahrt eine schöne Aussicht, aber auch die Monotonie der norddeutschen Landschaft im Winter machte sich bemerkbar. Immerhin regnete es wirklich nicht und der Wind kam zunächst nur von der Seite. Auf dem Rückweg jedoch mussten wir uns dem fiesen Gegenwind stellen, der uns beinahe von der Straße blies und die Kälte, die langsam durch unsere Kleidung kroch, machte die Sache nicht besser.

Wir konnten es kaum erwarten, endlich wieder nach Hause zu kommen und genug von Wind, Kälte und schmerzenden Knien zu haben. Trotzdem haben wir es geschafft, knapp 72 Kilometer zurückzulegen und damit 40 % der Strecke der Challenge zu bewältigen. Jetzt werden wir unsere müden Muskeln und schmerzenden Knie entspannen und morgen einen Ruhetag einlegen. Das bedeutet, dass wir an den anderen Tagen mehr Kilometer zurücklegen müssen, aber jetzt müssen wir erst einmal auf unsere Körper hören und ihnen die Zeit geben, sich zu erholen.

TAG 4 – 202 von 500 km

Nach der anstrengenden Runde gestern fühle ich mich völlig erschöpft und müde. Es fühlt sich an, als hätte ich jeden einzelnen Muskel in meinem Körper benutzt und nun spüre ich Teile von mir, die ich schon lange nicht mehr gespürt habe. Der heutige Ruhetag ist offensichtlich dringend nötig, um mich wieder aufzuladen und meine Energiereserven wieder aufzufüllen. Aber ich frage mich, wie es möglich ist, dass man sich nach einer Runde Radfahren so schlapp fühlt? Was will mein Körper von mir? Und dieses schmerzende Knie … Es scheint, als hätte ich meine Grenzen erreicht und brauche dringend eine Pause, um mich wieder fit und energiegeladen zu fühlen.

Jana fühlt sich auch ein wenig müde und hat leichten Muskelkater, aber im Vergleich zu mir scheint sie in Topform zu sein. Sie wirkt vollkommen unbeeindruckt und ich beneide sie ein wenig um ihre Energie und Ausdauer, aber ich weiß, dass jeder von uns anders ist und wir alle unsere Grenzen haben. Ich hoffe, dass ich morgen wieder genug Energie habe, um zusammen mit aufs Rad zu gehen und die Challenge weiter anzugehen.

TAG 5 – 202 von 500 km

Heute stand Tag 5 der #festive500 an und wir waren gespannt, wie es laufen würde. Nach unserem gestrigen Ruhetag fühlten sich unsere Muskeln ausgeruht und bereit, sich der Herausforderung zu stellen. Wir entschieden uns, die gleiche Strecke wie am Vortag zu fahren, da wir dort schneller unterwegs waren als auf Schotterstraßen, abgesehen vom Gegenwind. Es war vielleicht nicht die aufregendste Option, aber dennoch eine kluge Wahl.

Doch schon nach den ersten zehn Kilometern mussten wir unser Vorhaben unterbrechen, als Björns Hinterrad plötzlich an Luft verlor. Wir pumpten es wieder auf und setzten unsere Fahrt fort, doch leider verlor es bald darauf erneut den Luftdruck. Wir wussten, dass wir uns das genauer ansehen mussten, und entdeckten schließlich zwei Löcher in Björns Reifen. Da wir Tubeless unterwegs waren, hofften wir, dass sich die Löcher von selbst schließen würden, aber enttäuschenderweise war das nicht der Fall. Ein Blick in den Reifen offenbarte es: die Dichtmilch war völlig vollständig ausgetrocknet. Wir mussten also umsteigen auf einen Schlauch, was uns zwar viel Zeit kostete, aber immerhin konnten wir danach ohne weitere Probleme weiterfahren. Zwar fing Björns Knie vereinzelt an zu schmerzen, aber es war nicht so schlimm wie bei der letzten Fahrt. Trotz der kleinen Rückschläge waren wir entschlossen, die #festive500 erfolgreich zu beenden.

TAG 6 – 281 von 500 km

Lefty, es tut mir leid, aber ich kann heute enttäuschenderweise nicht mit dir rausfahren. Mein Knie bereitet wieder Probleme und ich habe mir gestern auch noch einen Nerv eingeklemmt, wodurch mein Rücken schmerzt. Deshalb werde ich heute wohl einfach auf dem Sofa bleiben und mich ausruhen müssen.

Jana hat heute auf Zwift solide 40 km absolviert und ich habe sie als guter Ehemann mental unterstützt und ihr immer wieder ihre Trinkflaschen aufgefüllt. Es ist zwar schade, dass ich heute nicht fahren kann, aber ich muss auf meinen Körper hören und mich ausruhen. Ich hoffe, dass ich morgen wieder in der Lage sein werde, raus aufs Rad zu gehen und die Festive 500 weiterzufahren.

TAG 7 – 321 von 500 km

Es ist Tag 7 der #festive500 Challenge und ich liege wieder einmal auf dem Sofa, mein Bein hochgelegt. Leider hat sich an meinem schmerzenden Knie immer noch nichts gebessert, was bedeutet, dass ich die Challenge für mich beenden muss.

Die wunderbare Frau an meiner Seite, möchte sich durchbeißen. Sie hat bereits 387 von 500 km geschafft und hat vor, die restlichen Kilometer morgen auf Zwift in zwei Etappen zu fahren. Ich bin beeindruckt von ihrem Durchhaltevermögen und ihrem Willen, die Challenge zu beenden. Ich selbst würde nicht mehr als 2 Stunden am Stück auf dem Rollentrainer aushalten.

Ich drücke ihr die Daumen und hoffe, dass sie ihr Ziel erreichen wird, auch wenn ich selbst nicht mehr in der Lage bin, weiterzumachen. Aber hey, zumindest kann ich von meinem bequemen Sofa aus zusehen, wie sie sich abstrampelt, und ihr mit Mut zusprechen. „Du schaffst das! Noch 113 km, das ist doch gar nichts! Haha, nur ein Spaziergang im Park für dich.“

TAG 8 – 387 von 500 km

Es ist der letzte Tag der #festive500 Challenge und die Spannung steigt. Frohes neues Jahr! Leider konnte Björn nicht weiterfahren und seine Herausforderung endete nach 280 km aufgrund seines schmerzenden Knies. Aber man muss auf seinen Körper hören. Das bedeutet, dass ich noch 120 km zu bewältigen habe.

„Du schaffst das! Noch 113 km, das ist doch gar nichts!

Drinnen bin ich bisher noch nie länger als 50 km am Stück gefahren, aber obwohl man nicht den Elementen ausgesetzt ist, ist das Fahren im Freien aufregender und abwechslungsreicher. Voller Motivation fuhr ich die ersten 61 km, aß ein Stück Kuchen und startete dann in die zweite Runde. Nach 4 1/2 Stunden Fahrt war ich schließlich fertig und hatte es geschafft, 511 km zurückzulegen.

Wir sind beide stolz auf uns, denn wir haben noch nie so viele Kilometer am Stück zurückgelegt und ich habe erst diesen Sommer richtig mit dem Radfahren angefangen. Mal sehen, ob wir es nächstes Jahr wieder versuchen werden, aber auf jeden Fall freuen wir uns darauf, ein 2021 voller Zeit auf dem Rad zu haben.