Wieso eigentlich „Going Home“, wenn wir doch zu Hause in Hamburg losfahren?
Ganz einfach: Wie so viele Menschen auf der Welt, haben wir unsere sozialen Kontakte in den letzten 1,5 Jahren drastisch reduziert. Video-Calls mit Freunden wurden das neue Normal. Doch der persönliche Kontakt zu unseren Familien litt dadurch am meisten. Waren sie doch nicht geübt im Umgang mit der Technik und den ganzen modernen Kommunikationsmöglichkeiten.
Da unsere Familien aber 100-300 km von uns entfernt leben, und wir beide nicht Auto fahren, gab es nur die Möglichkeit, mit dem Zug zu ihnen zu fahren. Solange wir und auch unsere Familien nicht vollständig geimpft waren, wollten wir aber kein Risiko eingehen und womöglich noch den Virus einschleppen.
Im Laufe der Zeit hat sich bei Björn auch eine gewisse Angst sich selbst anzustecken breit gemacht. Allein damit war schwierig umzugehen. In dieser Zeit hat uns aber eine Sache immer und immer wieder geholfen, den Kopf freizubekommen und etwas Normalität zu genießen: das Raus mit dem Fahrrad in die Natur.
Als wir dann endlich alle geimpft waren, war relativ schnell klar, dass wir unsere Familien besuchen wollten. Mit dem Fahrrad. Idealerweise lebten Familienmitglieder so verteilt, dass es gute Tagesetappen für uns waren. Es sollte also unsere erste Bikepacking-Reise werden. Eine Reise, auf der wir auch Orte unserer jeweiligen Vergangenheit gemeinsam neu entdecken würden.
Dass die entschleunigte Reise mit dem Fahrrad gleichzeitig eine Art langsames Zurück unter Menschen werden sollte, war uns vorher noch gar nicht so recht bewusst, zeigte sich aber schon mit der Entspannung, die sich nach den ersten Kilometern bei uns breit machte. Der Stress des Alltags war direkt aus den Köpfen verschwunden, wir dachten nicht über die Pandemie nach. Wir freuten uns nur auf das gemeinsame Abenteuer.
// TAG 1 – HAMBURG – BREMEN
Es ist Tag 1 unseres GOING HOME Abenteuers. Geplant haben wir 140 km von Hamburg nach Bremen zu fahren, wo Janas Vater wohnt.
Als der Wecker um 4 Uhr morgens klingelte, war Björn bereits seit einer Stunde wach. Er hatte nicht besonders erholsam geschlafen, da er seit zwei Tagen unter Rückenschmerzen litt. Außerdem schien unsere Katze zu ahnen, dass wir abreisen würden, denn sie kam immer wieder zu uns ins Bett und verlangte etwas Aufmerksamkeit. Also gaben wir ihr noch ein paar Streicheleinheiten, bevor wir gehen mussten.
Am Vorabend hatten wir bereits die Fahrräder gepackt und nach einem leckeren Frühstück standen wir vor der ersten Herausforderung des Tages: Wie bekommen wir die voll beladenen Fahrräder aus dem 4. Stock herunter? Oder nehmen wir die Taschen wieder ab und bringen sie unten wieder an? Nee, wir haben sie drangelassen und die Fahrräder so runtergeschleppt. Nicht ideal, aber es hat funktioniert.
Oh nein, ein platter Reifen! Glücklicherweise nicht. Allerdings fühlte es sich so an, als wir auf unsere vollgepackten Fahrräder stiegen und losfahren wollten. Nach ein paar Metern hatte man sich aber schnell daran gewöhnt. Auf der Straße spürte Jana das Gewicht kaum, den Vergleich zum weniger bepackten Rad umso mehr, als sie später die Taschen abnahm.
Oh, Hamburg, an diesem Anblick werden wir uns nie satt sehen.
Um 5:55 Uhr nahmen wir die erste Fähre des Tages nach Finkenwerder und überquerten die Elbe. Während wir auf die Fähre warteten, bewunderten wir wieder einmal die Schönheit des Hafens bei Nacht. Das Lichtspiel der Kräne ist einfach atemberaubend. Oh, Hamburg, an diesem Anblick werden wir uns nie satt sehen.
Als wir die Fähre verließen, begann endlich die eigentliche Fahrt, und voller Aufregung traten wir in die Pedale. Es dauerte nicht lange, da waren wir klatschnass, nicht vom Regen oder Schweiß, nein, die Luftfeuchtigkeit lag bei satten 95 %. Björn fühlte sich in den Regenwald von Costa Rica zurückversetzt.
Obwohl die Luft sehr feucht war, war es dennoch angenehm. Schon auf den ersten Kilometern ließen wir den Alltag (und unsere Sorgen) hinter uns.
Dummerweise fing Janas Bremse an zu quietschen ….
Nach ein paar Kilometern befinden wir uns mitten auf einer Wiese. Es ist kein Weg zu sehen. Ach, Komoot, bist du schon wieder betrunken? Dennoch rollten wir grob in die richtige Richtung, wobei wir uns an den Windrädern orientierten, zumindest an dem, was wir von ihnen erkennen konnten. Es war ziemlich neblig, da draußen.
Durch den Sturm der letzten Nacht waren die Wege teilweise überflutet oder mit Sand überspült. Aber wenigstens waren die Gewitter vorbeigezogen. Wir hofften, dass es so bleiben würde …
Und zum Glück war es so. Der Nebel und die Feuchtigkeit begleiteten uns eine ganze Weile, aber die Temperaturen stiegen und die Sonne kam langsam zum Vorschein. Zurück zu Janas Bremse. Sie quietschte, die Bremse. Es lag nicht daran, dass sie vom Regen überall nass war, denn zum Glück regnete es ja gar nicht. Nee, das Problem war hausgemacht. Es war keine so kluge Idee von Jana, die Bremsbeläge vor einer 3-tägigen Tour zu wechseln UND nicht Probe zu fahren und sie eventuell nachzustellen. Leider haben schlechtes Wetter und eine Nebenhöhlenentzündung kurz vor unserer Reise die Pläne dafür über Bord geworfen. Das Rad ausbauen und prüfen, was das Problem sein könnte? Das wäre zwar möglich gewesen, aber mitten im Nirgendwo wollten wir das vermeiden. Also haben wir einfach durchgehalten und sind weitergefahren.
Entlang der schönen Straßen durch Felder und Wiesen wurde unser Weg regelmäßig von Maisfeldern eingerahmt. Links ein Maisfeld, rechts ein Maisfeld. Die Mais-Saison ist in vollem Gange, und so werden uns die Maisfelder nicht nur auf den ersten 140 km begleiten, sondern noch eine ganze Weile.
„Woher kommt das ganze Blut? Und was noch wichtiger ist: Warum trete ich so seltsam in die Pedale?“ Björn hatte sich beide Oberschenkel an seinem Top-Tube-Bag aufgescheuert. Es sah aber offenbar schlimmer aus, als es war. Und diese verdammte Bremse quietschte immer noch. Und als ob das nicht schon nervig genug wäre, wurde es auch noch lauter und lauter. Zum Glück hat sie aber gebremst.
Wo wir gerade beim Thema Nerven sind, wir mussten einen 2 km langen Umweg für eine 100 m lange Baustelle fahren, da die deutschen Verkehrsplaner kaum Rücksicht auf Radfahrer nehmen. Aber wir hatten leider keine Wahl, um diesen Umweg zu vermeiden. Ein Stück weiter machten wir eine Pause und Jana probierte einen neuen Riegel namens „Spinatpirat“ und spuckte ihn gleich wieder aus. Igitt! Zur Beruhigung gab es dann noch einen leckeren Schoko-Protein-Riegel.
Unweit unseres Tagesziels wurden wir von einem netten Rennradfahrer angesprochen, der uns neugierig fragte, was wir vorhätten, also fragten wir ihn nach einem Fahrradgeschäft in Bremen, das uns mit der quietschenden Bremse helfen könnte: Er bestätigte unsere Befürchtungen, ungünstigerweise: an einem Samstagnachmittag waren alle kleinen Geschäfte in der Umgebung geschlossen.
Als wir bei meinem Vater ankamen, wurden wir mit einer erfrischenden Dusche begrüßt, gefolgt von einem alkoholfreien Bier und einem großen Baguette. Wir waren kaputt, müde, aber sehr glücklich und froh, den ersten Tag so gut überstanden zu haben. Aber wir hatten immer noch das Problem mit der Bremse …
Wir bauten das Vorderrad aus, setzten es wieder ein, setzten die Bremsbeläge ein und nahmen sie wieder heraus. Nach einer Stunde des Hin und Her half es, den Bremssattel zu lösen und wieder festzuschrauben. Das Geräusch war weg. Zum Glück, denn sonst hätten wir die nächsten 130 km am nächsten Tag nicht geschafft. Björn sah die Fortsetzung der Reise schon gefährdet, denn zwischendurch bewegte sich das Vorderrad überhaupt nicht. Zum Glück war dieses Problem nach langen 11 Stunden auf dem Rad gelöst.
Erschöpft fielen wir ins Bett, allerdings nicht bevor wir eine Pommes-Pause für den nächsten Tag geplant hatten …
Unsere Lehre aus diesem Tag: Plane eine Pause ein, um etwas Richtiges zu essen. Trockene Laugenstangen und Riegel allein sind okay, aber nichts, was dem wirklich nahe kommt (nicht dass Pommes etwas Richtiges wären), aber zumindest haben sie uns motiviert. Also planten wir für den nächsten Tag einen Pommes-Stopp. Da unser Weg uns am Dümmer See vorbeiführte, bot es sich geradezu an, diesen See als Anlass für eine Pause zu nehmen. Vor allem, weil wir planten, gegen Mittag dort zu sein, etwa auf halber Strecke unserer Route. Schließlich luden wir alle wichtigen Geräte auf und schlossen die Augen, um auch unsere Batterien für den nächsten Tag aufzuladen.
// TAG 2 – BREMEN – OSNABRÜCK
Tagesordnung für heute: 136 km von Bremen nach Osnabrück. Die Hälfte unserer Route und die Heimat von Janas Zwillingsschwester.
Tag 2 unserer Going Home Tour war lang. Länger als der erste Tag und hatte ein paar Höhenmeter mehr. Diese warteten kurz vor unserem Tagesziel und zögerten unsere Zeit im Sattel unnötig heraus. Aber beginnen wir am Anfang.
Täglich grüßt das Murmeltier. In unserem Fall bedeutet dies: Wecker klingeln um 4:43 Uhr. Da wir niemanden wecken und uns in Ruhe im Dunkeln davonschleichen wollten, starteten wir ausnahmsweise ohne einen Kaffee. Und ohne Frühstück. Für Björn gab es eine Runde Yoga, um seinen Rücken auf den Tag auf dem Rad vorzubereiten. Dank Janas Vater hatten wir veganen Brotaufstrich und veganen Käse dabei, Jana hatte schon am ersten Tag vegane Chili-Mayonnaise in der Tasche (man weiß ja nie). Nun fehlten uns nur noch die Brötchen für ein Frühstück. Unser Plan war, im Dunkeln loszufahren und bei der ersten Bäckerei anzuhalten, um zu frühstücken. Da es Sonntag war, als wir um 6:20 Uhr aufbrachen, hatten wir noch ein kleines Stück Weg vor uns, bevor das Frühstück in Reichweite war … (Warum machen die Bäckereien in kleinen Dörfern so spät auf?)
Wir verließen Bremen im Dunkeln, durch neblige Wälder und über Land, es war kälter als am Vortag, aber wir kamen gut voran. 30 km später war es so weit. In einer kleinen Stadt namens Bassum und der ersten örtlichen Bäckerei, die wir finden konnten, wurde das lang erwartete Frühstück serviert. Ein kleiner „Reisepark“ etwas außerhalb von Bassum bot uns eine Bank und wir nutzten die Gelegenheit. Und wieder eine Lektion gelernt: bei der nächsten Tour ein Mehrzweckmesser dabei haben. Diesmal klappte es aber auch ohne. Gestärkt durch das Frühstück konnten wir die nächsten 100 km in Angriff nehmen.
Um einen Rhythmus für unsere Pausen zu finden, beschlossen wir, dass ein längerer Stopp alle 30 km schön wäre, also stellte Björn seinen Wahoo auf Runden von 30 km ein, um eine Erinnerung zu haben. (Sehr schlau von ihm!). Langsam wurde es wärmer und wärmer, wir kämpften gegen starken Gegenwind, waren aber froh über die Wärme der Sonne. Wir konnten Armlinge und Beinlinge ausziehen. Nach etwa 90 km konnten wir am Dümmer-See die lang ersehnte Pommes-Pause einlegen. Der Imbiss begrüßte die „Biker“ (mit und ohne Motor). Eine Portion Pommes und ein kaltes zuckerhaltiges Getränk waren genau das, was wir jetzt brauchten. Zur Stärkung und als Motivation.
Ein kurzes Stück fuhren wir am See entlang, was nach 1,5 Tagen fast ohne Menschen ein wenig überwältigend war. An einem sonnigen Sonntag zur Mittagszeit verbrachten viele Menschen ihre Zeit am See. Ein paar zu viele für uns. Langsam merkten wir, dass unsere Hintern wund waren und das Sitzen im Sattel sehr unbequem wurde. Weiter ging es bei Gegenwind. Eines der nervigsten Dinge an diesem Tag. Es gab viel Gegenwind und für alle, die es noch nicht wissen: Gegenwind ist Janas ultimativer Erzfeind. Gegenwind kostet sehr viel Energie. Trotzdem waren wir gut gelaunt, auch wenn wir langsam merkten, wie unsere Hintern immer mehr schmerzten und unsere Muskeln (und leider auch Björns Knie) nach einer längeren Pause verlangten.
Also suchten wir nun regelmäßig „ruhige“ Stellen am Wegesrand auf, nicht nur um zu pinkeln und Wasser zu tanken, sondern auch um neue Chamois-Creme aufzutragen. Immerhin hatten wir noch mindestens 1,5 Tage im Sattel vor uns. Irgendwann begann Björn zu singen. Zu jedem Stichwort fiel ihm ein passendes Lied ein. Dummerweise war es nicht gerade schön. Aber es hielt uns wenigstens bei Laune. Das herrliche Spätsommerwetter hat auch geholfen. Dass es nur noch wenige Kilometer bis Osnabrück sind, war ein trügerischer Gedanke. Schließlich kamen uns die letzten 30 km auf unserer Route unendlich lang vor und die Landschaft vor uns wurde immer hügeliger. Björn beschimpfte die hügelige Landschaft, aber das änderte (überraschenderweise) gar nichts.
Wir kamen immer langsamer voran. Die Hügel und Steigungen kurz vor unserem Ziel forderten ihren Tribut und zehrten an unseren letzten Kräften. Als wir das Ziel vor Augen hatten, schoben wir unsere Räder den letzten Hügel hinauf, da wir nach all den Stunden im Sattel nicht mehr bereit waren, diese letzte Herausforderung anzunehmen.
Vor der Haustür von Janas Schwester putzten wir grob den Dreck von unseren Fahrrädern, damit sie bei uns in der Wohnung übernachten konnten, schleppten die Räder hoch und wurden mit einer Waldmeister-Schorle versorgt. Wir haben geduscht, Pizza bestellt und Björn hat sein Knie gekühlt. Er überlegte, wie das schmerzende Knie den dritten Tag überstehen sollte. Immerhin hatten wir noch einen 120 km langen Tag vor uns. Währenddessen schnitt Jana ihrer Schwester die Haare, bis uns die Müdigkeit einholte. Ab auf die Schlafcouch. Ob wir unsere geplanten Kilometer am dritten Tag schaffen würden, war noch unklar.
// TAG 3 – OSNABRÜCK – WERNE
Die letzten 120 km unserer Reise standen uns bevor, auf zu Björns Mutter.
„Piep, Piep, Piep.“ 4:43 Uhr, und der Wecker klingelte. Hallo, Tag drei. Heute gab es frischen Kaffee aus der French-Press, Janas Schwester war mit uns aufgestanden, und so frühstückten wir gemeinsam und saßen alle mit einer Tasse Kaffee am Tisch. Wir mussten jetzt eine Entscheidung treffen. Würde Björns Knie die geplanten 120 Kilometer schaffen? Welche Alternativen hatten wir? Wir wollten in den nächsten Tagen noch etwas in der Umgebung von Werne Rad fahren, was natürlich nicht geht, wenn das Knie völlig kaputt ist. Was war also unsere beste Option?
Nach einer Runde Yoga und einer Entscheidungsfindung trugen wir unsere Fahrräder voll bepackt die Treppe hinunter. Draußen war es bereits hell, da wir uns mehr Zeit gelassen hatten. Und es war kälter als die letzten Tage. Nach etwa 3 Kilometern erreichten wir den Bahnhof von Osnabrück. Wir nahmen einen Zug nach Münster, sodass wir 80 km abkürzen und die restlichen Kilometer bis Werne mit dem Fahrrad fahren konnten. Wir hofften, dass Björns Knie auf diese Weise weniger belastet würde und wir trotzdem nicht ganz auf das Radfahren verzichten mussten. Natürlich konnten unsere Räder im Zug nicht richtig gesichert werden, sodass Jana an jeder Haltestelle aufstehen und ihr Rad festhalten musste. Was waren wir froh, als wir in Münster ankamen und wieder auf unsere Räder steigen konnten!
Einige Kilometer später verlangten unsere Mägen nach Essen. Wir waren hungrig. Zum Glück hatten wir noch etwas Pizza vom Vortag übrig und servierten sie uns auf einer Bank neben, nun ja, Maisfeldern, was sonst? Vorbei an Dutzenden von Maisfeldern führte uns unser Weg in den Garten eines Wasserschlosses. Das war das Schloss Westerwinkel, das wir ein paar Tage später besuchen wollten. Eine schöne Überraschung, denn wir hatten es auf der Karte nicht bemerkt, als wir heute Morgen die Route änderten. Wir genossen den Anblick, machten ein paar Fotos und machten uns auf den Weg zu den letzten Kilometern.
Als wir endlich in Werne ankamen, machten wir uns auf den Weg in die Innenstadt. Zuerst besorgten wir ein paar Dinge in einer Apotheke, dann gingen wir zu Björns bevorzugtem Obst- und Gemüsestand. Wir kauften Bananen und Pflaumen aus der Region. „Ihr seid doch nicht den ganzen Weg von Hamburg mit dem Fahrrad gekommen, oder?“, ein alter Freund von Björn arbeitet am Bio-Obst- und Gemüsestand. Ungläubig starrte er uns an und begann den Kopf zu schütteln. Er schenkte uns Möhren für die längste Fahrradtour des Tages.
Als wir bei Björns Mutter ankamen, wurden wir von ihrem Hund überschwänglich begrüßt. Wir haben nichts anderes erwartet, aber für mich ist das immer etwas zu viel. Ich mag unsere ruhige Katze doch lieber. Am Nachmittag war es Zeit für einen Einkaufsbummel im Stadtzentrum. Während der Fahrt hatten wir uns überlegt, unserem Körper etwas Gutes zu tun und beschlossen, das örtliche Natursolebad zu besuchen. Dafür hatten wir allerdings keine Kleidung dabei, also mussten wir sie spontan besorgen.
Nach drei Tagen auf dem Rad und insgesamt 320 Kilometern waren unsere Körper ein wenig wund, aber wir waren sehr froh, dieses Abenteuer, fast wie geplant, bewältigt zu haben. Wir waren so glücklich und aufgeregt, dass wir in unseren Köpfen bereits Pläne für die nächste größere Bikepacking-Tour schmiedeten.
Eine Sache, die wir auf jeden Fall als Lehre mitnehmen werden, ist, kürzere Etappen in Betracht zu ziehen, vielleicht um die 80 Kilometer, um mehr Zeit zu haben, verschiedene Orte zu genießen und nicht den ganzen Tag nur im Sattel zu sitzen. In Verbindung mit dem Fotografieren ist das schon sehr zeitaufwendig. Die wichtigste Frage ist jedoch: Wann werden wir das nächste Bikepacking-Abenteuer unternehmen?